Lee Armstrong Express
presents
SOUL TALKIN'
the way to get down
“Nichts kann die Seele heilen außer den Sinnen, so wie nichts die Sinne heilen kann wie die Seele.“ Dieses sinnliche und beseelte Zitat geht auf einen gewissen Oscar Wilde zurück. Es könnte aber ebenso gut von Lee Armstrong stammen. Seit geraumer Zeit und in allen erdenklichen Kapazitäten – vom Produzenten über den Labelboss, DJ oder Songwriter bis zum Vokalisten – engagiert sich dieses funky Faktotum mit seinem „Lee Armstrong Express“ für die gute Sache: Funk & Soul ist für ihn das, was für andere Body & Soul bedeutet. Nämlich: Leben, Liebe, Lust und Leidenschaft. Der Chefkoch lässt dabei eine berufliche Karriere Revue passieren, in deren Verlauf er mit unzähligen Black Music-Legenden zusammengearbeitet hat – wie etwa „Sexmachine“-Erfinder und James Brown-Chefmechaniker Bobby Byrd, Zapp-Funkadeliker Roger Troutman, New Orleans-Maestro Eddie Bo, Jazzfunk-Kosmiker Lonnie Liston Smith oder dem virtuosen Vibesmaster Roy Ayers. Auf „Soul Talkin’“, diesem knapp 80-minütigen Funkvergnügen, präsentiert der „Lee Armstrong Express“ jetzt einen nahezu überflutenden Überblick seines Schaffensflusses. Nicht nur feuchte Finger und Augen versprechen dabei die Sinnesvergnügen der oben genannten Helden, sondern auch viele weitere, eher im verborgenen Schatzkästlein schimmernde Perlen. Den Titeltrack „Soul Talkin’“ liefert beispielsweise das Londoner Ensemble Push, das nicht nur als Band von Galliano und Seal für Furore sorgte, sondern noch heute seine legendären Mitglieder gerne und oft an zero7, Gwen McCrae oder Paul Weller ausleiht. Dean Francis, ein sträflich unterschätzter Funk-Star aus Ohio, ist mit zwei Stücken aus unterschiedlichen Schaffensperioden vertreten: „Funky Disposition“ ist die A-Seite einer Single, die er 1969 mit seiner Highschool-Band aufnahm; „Sunday Morning“ fand sich auf seinem zweiten Album „Black As All That“. Besonders erwähnenswert sind natürlich auch die traumhaften Tracks der Soullady Vicki Anderson, Bobby Byrds besserer Hälfte und einer erklärten Lieblingssängerin von Godfather James Brown, und ihrer einstigen Background-Sängerin rad., einer Afro-Filipina aus Oakland die auch den verstorbenen Prince mit Vocals und Keyboards versorgt. Lee Armstrong Express runden das Spektrum mit dem kulinarischen Kleinod „Chicken’n’ Waffles“ ab und unterstützen die „Sisters of Soul“ beim Sitar-Groove von „I’m Your Lady“ und dem discoiden Floorfiller „Here’s What You Need“. Und damit sind wir auch wieder beim Thema: Diese Musik braucht jeder, der sie gebrauchen kann. Ob zur entspannten Houseparty oder als Glücksbringer im Schlafzimmer. Ob allein, zu zweit oder im Club. Die Qualität dieser Grooves garantiert wunderbarste Hör- und Fühlerlebnisse. Ganz zu schweigen von den sinnlichen Seelenattraktionen, die jede dieser authentischen Ausnahmemusiken über die Ohren in jegliche Füße und Fortpflanzungsorgane transportiert. Zu „Soul Talkin’“ darf getanzt, geliebt und genossen werden. Hauptsache, man ist mit Leib und Seele dabei.